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1. Deutsche Geschichte - S. 154

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
154 Das Zeitalter des Emporlommens Preußens 1648—1786. eine hervorragende Stellung einnahm, England, Holland, Savoyen und Portugal, um den französischen Prinzen wieder vom Thron zu stoßen und den Habsburger Karl, der sich als König von Spanien Karl Iii. nannte, zu erheben. Die bedeutendsten Feldherrn der vereinigten Mächte waren Prinz Eugen von Savoyen und der Engländer Herzog von Marlborough; der letztere war ebenfalls ein bedeutender Heerführer, dazu ein schöner, stattlicher und gewandter Mann, aber bei weitem weniger selbstlos als Prinz Eugen; vielmehr wurde ihm mit Grund großer Ehrgeiz und Habsucht vorgeworfen. Ludwig Xiv. stand einem gewaltigen Bündnis gegenüber; immerhin gebot er über ein starkes, von bedeutenden Feldherrn geführtes Heer und verfügte in unbeschränkter Machtvollkommenheit über die Hilfsquellen seines Landes, während die Verbündeten nicht immer einig waren. Auf seiner Seite standen zwei deutsche Fürsten: Kurfürst Max Emanuel von Bayern und fein Bruder, der Erzbischof von Köln. Der Krieg, einer der größten in der Geschichte Europas, wurde in Deutschland, den spanischen Niederlanden, Italien und Spanien geführt. Im Jahre 1704 siegten Prinz Eugen und Marlborough über die vereinigten Hvchstädt. Franzosen und Bayern bei Aöh st ä d t an der Donau; in der Schlacht zeichneten sich die Brandenburger unter Leopold von Dessau besonders aus. Die Franzosen und mit ihnen der Kurfürst von Bayern wurden nunmehr über den Rhein hinübergetrieben. Zwei Jahre später gewann Prinz Eugen Turin, durch den Sieg bei % u x i n, wo sich wiederum die Brandenburger ehrenvoll hervortaten, Oberitalien; in demselben Jahre siegte Marlborough bei Ramtllies. R a m i l l i e s in den Niederlanden und eroberte dieses Land. In den beiden ^Udenarde.blutigen Schlachten von Oudenarde im Jahre 1708 und Malplaque t im Jahre 1709 siegten die beiden Feldherrn der Verbündeten gemeinsam und behaupteten nicht nur die Niederlande, sondern drangen bereits in Nordfrankreich ein. Auch in Spanien hatte damals Karl Iii. einige Erfolge, die freilich nicht dauernd waren. Ludwig Xiv., dessen Heere geschlagen, dessen Geldmittel erschöpft, dessen Untertanen durch furchtbaren Steuerdruck erschöpft waren, war bereits geneigt, Frieden zu schließen und seinen Enkel Philipp im Stich zu lassen. Als aber die Verbündeten von ihm verlangten, er solle sich selbst am Kampfe gegen Philipp V. beteiligen, weigerte er sich dessen. Da traten nacheinander zwei für ihn sehr günstige Ereignisse ein. Die Engländer wurden kriegs-müde, und Marlborough und das kriegliebende Ministerium wurden gestürzt. Dazu kam, daß 1711 Kaiser Joseph I. starb, ohne Söhne zu 1711-1740. hinterlassen, und sein Bruder Karl als Karl Vi. deutscher Kaiser wurde; ' Wuhyu \\ ,Vu

2. Das Badnerland - S. 86

1911 - Weinheim [u.a.] : Ackermann
Nr. 26. Der Bodensee. Stell Der König der deutschen Seen! I. Frage: Was lehrt die Karte? Ii. Frage: Warum wird der Boden see der König der deutschen Seen genannt? I. Frage: Was lehrt die Karte? 1. Lage und Ausdehnung: Der Bodensee liegt., in der südöstlichen Ecke Badens. Baden, Württemberg, Bayern, Österreich und die Schweiz grenzen an seine User. Der Bodensee hat einen Umfang von 30 Stunden. Seine Länge von Bregenz bis Überlingen beträgt 65 km (14 Stunden), seine größte Breite von Lindau bis Rorschach 22 km (4 Stunden).

3. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 70

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
70 eina^tri fiubmi^ Maria Theresia, bei ihrer Verheiratung ausdrcklich auf d:e spanischen Besitzungen verzichtet habe, während dies fei hlln Margarete Theresia, nicht der Fall gewesen L L ar.2:^tqment Karls infolgedessen nicht rechtsgltig sei, bean-spruchte ^eopold die spanischen Besitzungen fr sich und bertrug seine Rechte auf femen zweiten Sohn Karl. sterreich fand Verbndete an Preußen dem Reiche und den Seestaaten Holland und England (groe Ii tan 3), dazu stauden thm die grten Feldherren seiner Zeit, der Prin; Eugen und der Herzog von Marlb orough zur Seite; mit Ludwig hielten es die beiden Kurfursten von Bayern und Cln, die infolgedessen von dem Kaiser mit der Reichsacht belegt wurden. Im Jahre 1701 begann der s. g. Spanische Erb folgekrieg, der dreizehn Jahre dauern sollte. Philipp Iv., König von Spanien Moria Theresia, Karl Ii. t 1700. Margarete Theresia 6>u. Subtyp Xiv. Gem. Seopolb I. t 1705. Bublmp, Dauphin t 1711 _ Jasephl.f 1711, Karl Vi! Philipp von Anjou. * (Shne Leopolds I. und seiner dritten Gemahlin Eleonore von Pfalz-Neuburg). Ter 5lrieg. a) Die Zeit des fchwankend en Kriegsglckes. er,.Jrn^ Eugen schlug die Franzosen in Italien, zog dann nach Deutschland und vereinigte sich mit Marlborough, dem Anfhrer des englisch-hollandischen Heeres, und Ludwig von Baden, dem Befehlshaber der Neichstruppen. Die Verbndeten besiegten ein franzsisch-bayerisches Heer Hchstdt a. d. Donau (1704), wo besonders das preuische Fuvolk uuter Anfhrung des Fürsten Leopold von Dessau sich durch groen Mut und bewunderungswrdige Kaltbltigkeit auszeichnete. b) ie Zeit der groen Siege. Whrend der Herzog Marlborough die Franzosen bet Raniillies (1706) besiegte, brachte ihnen der Prinz Eugen bei Turin (1706) eine vollstndige Niederlage bei. Hierauf vereinigten sich beche Feldherren zum gemeinsamen Schlage gegen Ludwig; bei Oudenarde f 1708) und Malpla quet (1709), der blutigsten Schlacht des ganzen Krieges wurden die Franzosen vollstndig besiegt. Wenn es den Englndern whrend-dessen auch gelang, Gibraltar (1704) zu erobern, so wute Philipp V. sich in Spanien doch zu behaupten. Ludwig Xiv. war bereit, unter den hrtesten Bedingungen Frieden zu schlieen. Als er aber ausgefordert wurde, selber seinen Enkel abzusetzen und aus Spanten zu vertreiben, wies der stolze König eine solche Demtigung mit aller Entschiedenheit zurck; noch einmal sollte das Kriegsglck versucht werden. ch Die Wendung und die Friedensschlsse. Zwei Ereig-Nisse fhrten unerwartet eine Wendung zu gunsten Frankret chs herbei; England trat von der Allianz zurck, und durch den Pltz-lichen Tod des Kaisers Joseph I., der inzwischen seinem Vater in der Re-

4. Die Weltgeschichte - S. 153

1835 - Mainz : Kupferberg
Siege Augen'.s und Marlbvreugh's^ Joseph % 153 Der englische Herzog von Marlborough macht in denn.ñ.g. spanischen Niederlanden Eroberungen, und Eugen liefert in Italien bei Luz zara ein blutiges Treffen gegen Vendóme. Auch der Einfall der Baiern und Franzosen (Marschall Villar«) in Tyrol wird durch die Tyroler unter Martin Sterzing1703. und Ocsterreicher unter Guttenstein zurückgeschlageu. Der Herzog von Savoyen sowie der König von Portu- gal, Peter Ii., schließen sich der großen Allianz an; daher der Sohn des Kaisers, Erzherzog Karl, als Karl Iii. von seinem Vater zu Wien zum Könige von Spanien erklärt, 1704 in Portugal landet. Sieg Marlborough's mit Ludwig von Baden gegen die Baiern und Franzosen auf dem Schellen berge und mit Eugen in der großen Schlacht bei Höchstädt. Ganz Baiern 1704. in den Händen der Kaiserlichen; auch Landau erobert. Leopold stirbt zu Wien, nachdem er sieben und vierzig Jahre regiert; ihm folgt sein Sohn 12) Joseph I. als Kaiser, der den Krieg um so nach-1705. drücklicher sortsctzt. Eugen eilt dem in Italien bedrängten Herzog von Sa- voyen zu,Hilfe, unentschiedenes Treffen bei Casiano. Marl- borough siegt bei Villemont, und in Spanien erobert Karl Iii. mit englischen Hilfötruppen Gibraltar 1704 und Barce- lona 1705. Der Churfürst von Baiern und Köln, sowie der Herzog 170& von Mantua in der Reichsacht. Ludwig von Baden muß mit dem.reichshcere über den Rhein zurück, stirbt; aber Marlborough und der holländische Feldmarschall Ouverkerk siegen bei Ramillies unweit Belle-Alliance, und unterwerfen fast die gesammten spanischen Niederlande; auch in Italien schlägt Eugen die Franzosen, rettet Turin, — das Hcrzog- thum Mailand und Königreich Neapel frei von den Franzosen. In Spanien siegt indessen die Partei Philipp's. 1707. Sieg Eugen's und Marlborough's bei Oudenarde gegen 1708. Vendóme; Ludwig Xiv. in seinen Hilfsquellen erschöpft, sucht vergebens zu unterhandeln; auch nach einer abermaligen

5. Geschichte der Neuzeit von 1648 bis zur Gegenwart - S. 11

1911 - Breslau : Hirt
4. Hessen als Groherzogtum. 11 Besondere Verdienste erwarb er sich durch die Abschaffung aller Staatsfronen, die Aufhebung der Leibeigenschaft und das Gesetz der die Ablsbarkeit der Zehnten, vor allem aber durch die Verfassung, mit der er am 21. Dezember 1820 sein Volk beschenkte. Von hoher Bedeutung war auch der durch die Vermitteluug des Ministers du Thil mit Preußen 1828 abgeschlossene preuisch-hessische Zollverein. Durch ihn wurde nicht nur die wirtschaftliche Lage Hessens gehoben, sondern auch die deutschen Einheitsbestrebungen, wenigstens auf Wirtschaft-lichem Gebiet, gefrdert und der preuisch-deutsche Zollverein vorbereitet. Auch in anderer Hinsicht war Ludwig I. auf die Wohlfahrt seines Landes und die Verschnerung seiner Hauptstadt eifrig bedacht. Er war ein Verehrer von Kunst und Wissenschaft und liebte besonders die Oper. In Darmstadt lie er ein neues Theater bauen, das Museum anlegen und die Hofbibliothek vergrern. In Friedberg und Bensheim wurden Lehrer-seminarien eingerichtet. Am 6. April 1830 starb Ludwig I. nach 40 jhriger segensreicher Regierung. Im Jahre 1844 errichtete ihm sein dankbares Volk" die hochragende, 43 m hohe Ludwigssule mit dem 7 m hohen Standbild. Ludwig Ii. (18301848) setzte das Werk seines Vaters in dessen Sinne fort und erwarb sich Verdienste um die Hebung des Schulwesens, die Ver-besseruug der Verwaltung und des Rechtswesens und die Pflege der Land-Wirtschaft und des Gewerbes. Whrend seiner Regierung wurde auch die Main-Neckarbahn erffnet (1846) und der Bau der Main-Weserbahn begonnen. Beim Beginn der Mrzunruhen des Jahres 1848 ernannte er seinen ltesten Sohn zum Mitregenten, starb aber am 16. Juni desselben Jahres. Ludwig Iii. (18481877) verstand es. durch liberale Maregeln (Heinrich v. Gagern Minister) die revolutionren Strmungen in feinem Lande einzudmmen. Hessische Truppen halfen auch die Aufstnde in Baden und der Rheinpfalz 1849/50 unterdrcken. Im Kriege 1866 stand der Groherzog auf der Seite sterreichs. Im Friedensschlsse verlor daher Hessen die Landgrafschaft Hessen-Hom-brg, die ihm kurz vorher zugefallen war, das fog. heffische Hinterland mit den Kreisen Biedenkopf, Battenberg, Vhl und der Herrschaft Itter, den nrdlichen Teil des Kreises Gieen, Rdelheimund die Hlfte von Niederursel. Dagegen erhielt es einige kleinere Gebiete, vor allem das jetzt so blhende Bad Nauheim. Die Provinz Oberhessen gehrte von nun an zum Norddeutschen Bunde, die hessischen Truppen wurden durch die hessisch-preuische Militrkonvention (1867) fr den Fall eines Verteidigungskrieges unter den Oberbefehl des Knigs von Preußen gestellt. Die Groherzoglich hessische (25.) Division kommandierte Prinz Ludwig, der Neffe des Groherzogs. Unter seiner Fhrung nahm sie ruhmvollen Anteil an dem Kriege 1870/71 und zeichnete sich aus in den Schlachten und Gefechten in der Umgebung von Metz, bei Vionville, Mars la Tour, Gravelotte, St. Privat, ferner bei Noifseville, Orleans, Beangenzy-Cravant, Moutlivaut und durch die Erstrmung von Chambord.

6. Geschichte der Neuzeit von 1648 bis zur Gegenwart - S. 34

1911 - Breslau : Hirt
34 Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der deutschen Geschichte. Leopold von Anhalt-Dessau groen Ruhm erwarben, aus Oberitalien verdrngt und in demselben Jahre von Marlborongh durch die Schlacht von Ramillies zur Rumung fast aller greren Städte in Belgien gezwungen. 1708 versuchte ein gewaltiges franzsisches Heer unter des Knigs Enkel, dem Herzog von Burgund, und dem Herzog von Vendme wieder in die Niederlande einzudringen; aber es wurde von Eugen und Marlborongh bei Oudeuarde geschlagen; nun wurden auch die letzten franzsischen Besatzungen aus Flandern und Brabant zurckgezogen. Die Heere der Verbndeten standen hart an der Grenze Frankreichs. Als sie diese berschritten und Lille erobert hatten und obendrein ein harter Winter groe Not der Frankreich brachte, schienen die Hilfsmittel des reichen Landes erschpft, und der König trat mit seinen Feinden in Unterhandlungen. Fr sie hatte sich mit ihren Erfolgen auch das letzte Ziel der Krieg-fhrung verschoben. Sie gingen jetzt darauf aus, Frankreichs Macht voll-stndig zu brechen, und es handelte sich fr sie um die Frage, welche Grenzen man ihm im Frieden setzen solle. Als sie aber an den König die Forderung richteten, groe Teile seines Gebietes abzutreten, brach er die Unterhandlungen ab. Noch einmal stellte er ein groes Heer ins Feld, aber es wurde bei Malplaquet vollstndig geschlagen (1709); damit waren seine letzten militrischen Krfte erschpft. Zugleich liefen sehr ungnstige Nachrichten aus Spanien ein. Hier hielten zwar die Kastilianer an Philipp fest, aber die Katalonier wandten sich Karl zu. Er war schon einmal bis nach Madrid vorgedrungen und zog jetzt nach mehreren Siegen des kaiserlichen Feldherrn, der ihn begleitete, zum zweiten Male in der Hauptstadt ein. Ludwig Xiv. knpfte die abgebrochenen Unterhandlungen wieder an. Man forderte jetzt von ihm, er solle seinen Enkel durch seine Heere aus Spanien vertreiben. Der König erbot sich, Hilfsgelder zur Vertreibung seines Enkels zu zahlen, aber er weigerte sich beharrlich, seine Heere gegen ihn auszusenden. Wenn die Allianz zusammenhielt, so stand der sran-zsischen Monarchie eine groe Katastrophe bevor." Aber im folgenden Jahre wendete sich das Geschick zugunsten des Knigs. Der Sieg des Herzogs von Vendme bei Villa Viciosa ver-nichtete die Hoffnungen Karls in Spanien. Wichtiger war, da in London das Whig-Ministerium gestrzt, Marlborough vom Kriegsschauplatze ab-berufen wurde und die Tori es einen Frieden abzuschlieen wnschten. Als im Jahre 1711 Kaiser Jo seph I. starb und die Nachfolge in fter-reich auf seinen Bruder Karl berging, der auf diese Weise das ganze Reich Karls V. zusammen geerbt htte, lste sich die groe Allianz auf. Als nun Villars 1712 bei Denain einen Erfolg errang, schloffen die Seemchte mit Ludwig Xiv. den Frieden zu Utrecht (1713); Kaiser und Reich setzten den Krieg fort, aber sie fhrten ihn so unglcklich, da sie in Rastatt und Baden (in der Schweiz) den Utrechter Beschlssen beitreten muten (1714).

7. Von der Reformation bis zur Französischen Revolution - S. 139

1879 - Leipzig : Teubner
Oudenarde 1708. Malplaquet 1709. 139 Grafen Daun mit einem Heere nach Neapel, das die Kaiserlichen mit Jubel empfing. Auch in Italien ist jetzt der Krieg beendigt. Da Eugen in Italien nicht mehr nöthig war, so zog er nach den Niederlanden dem Herzog von Marlborongh zu Hülfe, der von einem neuen französischen Heere unter dem Herzog von Bonrgogne, dem ältesten Sohne des Dauphin, und Veudome bedrängt ward. Eugen war seinem Heere vorausgeeilt und bestimmte den Herzog, die Franzosen, welche Oudenarde an der Schelde berannten, sofort anzugreifen, ehe die heranziehenden Baiern unter Berwick sich mit ihnen vereinigt hätten. Die Schlacht wurde mit Leichtigkeit gewonnen, da der vorsichtige Bourgogue und der feurige Veudome über das Eingehen einer Schlacht in Streit waren (11. Juli 1708). Als darauf Eugens Truppen angekommen waren, eroberten die Verbündeten noch mehrere bedeutende Städte, darunter das für unüberwindlich gehaltene Lille (Ryssel), Vanbans Meisterwerk, und unterwarfen wieder den größten Theil der Niederlande. In dem folgenden Winter 1708 auf 1709 trat eine f° strenge Kälte ein, wie sie seit einem Jahrhundert in Frankreich nicht erlebt worden war. Der Weinstock und die Fruchtbäume erfroren, es erfror die Saat in dem Boden. Dadurch entstanden große Theuerung, Hungersnoth und Seuchen; es war dem ohnedies erschöpften französischen König nicht möglich, die nöthigen Mittel für den nächsten Feldzug zusammenzubringen. Er knüpfte daher Friedens-unterhaudluugeu an und erklärte sich bereit, auf Spanien und den größten Theil der spanischen Monarchie zu verzichten. Aber die Verbündeten waren so im Vortheil, daß sie die ganze spanische Monarchie für Karl Iii. forderten und obendrein verlangten, Ludwig solle Truppen stellen, um seinen eigenen Enkel aus Spanien vertreiben zu Helsen. Diese Zumuthung war zu stark; Ludwig versuchte noch einmal das Kriegsglück. Aber sein Heer wurde bei Malplaquet unweit Mons von Eugen und Marlborough geschlagen (11. Septbr. 1709). Diese Schlacht war die mörderischeste

8. Leitfaden für den Geschichts-Unterricht in Mittelschulen und den unteren Klassen höherer Lehranstalten - S. 280

1879 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
280 Iv. Oestreichs Kämpfe gegen Türken und Franzosen. Pf ^urch die Pässe des Schwarzwaldes hindurch zu schleichen und Irrv' t ctn Emauuel von Baiern zu vereinigen. Wahrend die Franzosen Schwaben verheerten, brach der Kurfürst o11 cm' mußte jedoch vor dem Widerstände des dortiaen Landvolkes, das unter Führung Martin Sterzingers zu den ©affen gegriffen hatte, wieder zurückweichen. Mittlerweile war Malborough aus den Niederlanden und Eugen aus Italien Me Beide Feldherren vereinigten sich bei Donauwörth 1/04] und brachten den Gegnern bei dem nahen Höchstädt eine entschei-iende Niederlage bei; mehr als die Hälfte des bairisch-französischen H^res lag ^ auf der Wahlstatt oder war gefangen. Das ganze deutsche Voll jubelte über den herrlichen Sieg, der mit einem schlage den Boden des Vaterlandes von den fremden Raubschaareu befreite. Und Marlboroughs Name hallte noch lange in Liedern wieder. Barern fiel in die Hände der Sieger. H05—171 lj Joseph I., der nach Leopolds Tode den Kaiserthron bestieg, setzte den Krieg mit gleichem Erfolge fort. Prinz Engen errang m Gemeinschaft mit Victor Amadeus von Savoyen der die Partei des Kaisers ergriffen hatte, — hauptsächlich durch die heldenmuthige Tapferkeit der Preußen unter Leopold von i706deffau (dem „alten Dessauer") — den glänzenden Sieg bei Turin, in Folge dessen die Franzosen ganz Italien raunten mußten; und Mariborough schlug die Feinde in der Schlacht bei Ramillies (auf dem linken Ufer der Maas), durch welche die Verbündeten in den Besitz der spanischen Niederlande gelangten. Hierauf vereinigten sich wieder beide Feldherren, besiegten die Franzosen bei Oudenarde (an der Schelde) und eroberten darauf die für unüberwindlich gehaltene Festung Lille. Da bot Ludwig Xiv. Frieden an. Er erklärte sich bereit, aus die ganze spanische Erbschaft zu verzichten, ja selbst den Elsaß und Straßburg herauszugeben. Aber die Verbüudeteu gingen in ihrem Siegesübermnthe so weit, von dem Könige zu verlangen, daß er selbst mit helfen solle, seinen Enkel aus Spanien zu vertreiben. Darüber zerschlugen sich die Unterhandlungen, und der Krieg nahm seinen 1<09] Fortgang. Bei Malplaquet (in den Niederlanden) kam es zur letzten großen Entscheidungsschlacht, in welcher Engen und Mar l-borough über Villars einen vollständigen Sieg erfochten. Frankreichs Demüthigung schien unausbleiblich. Da gab die Abberufung Marlboroughs, der bei seiner Königin in Ungnade siet/ und der -tob Josephs I. der Lage der Dinge eine ganz 1/11—1740] andere Wendung. Der Umstanb, daß Karl Tl, der seinem Bruder in den östreichischen Besitzungen und auf dem Kaiserthrone folgte, derselbe war, für den man Spaniens wegen zu den Waffen gegriffen, erregte die Besorgniß der Partei, die in England ans Ruder gekommen war. Man berechnete, daß die Vereinigung der deutschen und spanischen Krone auf Einem Haupte mehr zu fürchten

9. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte für höhere Bildungsanstalten und Gymnasien - S. 372

1833 - Meissen Pesth : Wigand Goedsche
Neunter Zeitraum. a;2 me, Gebirge, zwischen unzähligen, von den Feinden besetzten Fe- stungen, hindurch, vor Turin, welches von den Franzosen hart belagert ward, bei welchen der Herzog von Orleans, des Königs Nesse, unter Beihülfe des Marschaus Marsin, den Oberbefehl führte, denn Vendome war nach den Niederlanden berufen worden, um die Fehler Viuerois wieder gut zu machen. Trotz ihrer vor- theilhaften Stellung griff Eugen die Franzosen bei nur gedachter dm7. Stadt an; der Fürst von Dessau (der alte Dessauer) führte die Sept. P^ußen auf dem linken Flügel; Würtemberger und Pfälzer bilde- ten das Eentrum und Gothaer den rechten Flügel. Erst beim drit- ten Anlauf gelang es die Vrrschanzungen zu erstürmen; der Graf Daun machte zugleich einen Ausfall von der Festung, und ein vollständiger Sieg krönte das Unternehmen; der Marschau Marsln ward gefangen und starb an seinen Wunden und der Herzog von Or- leans floh mit den Trümmern seiner Armee nach Frankreich. Eine Gen eral c a p i tu la ti on, oder das Versprechen, daß Ita- lien von den französischen Truppen geräumt und in diesem Kriege von selbigen nicht wieder betreten werden solle, war der folgen- reiche Gewinn dieser Schlacht. In Spanien rief man dm2. Karl Lll. zu Madrid zum Könige aus und blos fein unschlüssi- 2"" ges Zögern war Ursache, daß diese Vortheile nachmals wiederum verloren gingen. Auch Neapel kam im folgenden Jahre durch L7m tzen Grafen Daun in die Gewalt der Kaiserlichen; nur der Zug Eugen's nach dem Dauphine und der Anschlag auf das wohl- rm Zw- befestigte Toulon schlug, wie alle frühem, fehl, obschon eine eng- 2"" lisch-holländische Flotte selbiges von der Seeseite zugleich beschoß. Der Befehlshaber der Reichsarmee, Ludwig von Baden, starb, und der wenig fähige Markgraf Christian Ernst von Bai- reuth ersetzte ihn, daher durfte es der Marschall Villars wagen bei Straßburg über den Rhein zu setzen;, durch Schwaben und Franken wiederholte er die alten Räubereien und zog nur über den Rhein zurück, als ihn der Mangel dazu nöthigte. Der Mark- graf legte das Commando kurz darauf nieder, welches der Chur- fürst von Hannover, Georg Ludwig, übernahm, ohne mit der übel geordneten Reichsarmee etwas ausrichten zu können. Eu- gen begab sich, nach Italiens Eroberung, in die Niederlande und handelte mit Marlborough in Gemeinschaft. Dorthin richtete Ludwig Xiv. jetzt seinen Hauptangriff, setzte aber dem 80,000 Mann starken Heere seinen Enkel, den 25jährigen Herzog von Burgund, vor, unter dcmbcirathe seines dritten Enkels, des Her- zogs von Berri und des erfahrenen Vendome. Uneinigkeit ent- sprang aus dieser Vielherrschaft, welche, einem Eugen und Marl- >"> ii. lwrough gegenüber, verderblich werden mußte. Bei Oudenarde 2"'' brachten diese der französischen Armee eine entscheidende Niederlage 1708 bei, denn die Festung Ryssel, Vaubans höchstes Meisterstück, und Gent sielen in Folge derselben.

10. Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der preußisch-deutschen Geschichte seit 1648 - S. 29

1911 - Breslau : Hirt
18. Der Krieg. 29 und obwohl seine Truppen durch einen Aufstand der Tiroler wieder ver-trieben wurden, behaupteten sie doch Sddeutschland, ja sie eroberten Passau (1703). Erst nach dem Falle dieser Stadt drang Prinz Eugen in Wien endlich mit seiner Ansicht durch, da dem Kaiserstaate nicht von Italien, sondern von Bayern her die grere Gefahr drohe, und eut-warf darauf den Plan zu einem gemeinsamen Feldzuge der verbndeten Heere an der oberen Donau. Whrend er selbst ein kaiserliches Heer die Donau aufwrts fhrte, eilte Marlborough durch Franken nach Schwaben und schlug die Feinde am Schellenberge bei Donauwrth. Beide Feldherren vereinigt brachten darauf dem bayrisch-sranzsischen Heere bei Hchstdt eine vernichtende Niederlage bei (1704). Infolgedessen swabi rumten die Franzosen Sddeutschland und waren fortan dauernd auf die Verteidigung beschrnkt. Nachdem sodann im folgenden Jahre der tatkrftige Kaiser Joseph I. seinem Vater Leopold in der Regierung ge- 3^^' folgt war, wurden sie von Marlborough durch die Schlacht bei Ramil- Raluues lies (nrdlich von Namnr, Mai 1706) zur Rumung fast aller groen 1706-Städte der Spanischen Niederlande gezwungen und vom Prinzen Eugen durch seinen Sieg bei Turin (September 1706), bei dem die preuischen Turm i?06. Truppen unter dem Fürsten Leopold von Anhalt-Dessau groen Ruhm erwarben, auch aus Oberitalien verdrngt*). Im Jahre 1708 versuchte ein gewaltiges franzsisches Heer unter Fhrung des Herzogs von Burgund (eines Enkels des Knigs) und des Herzogs von Vendme wieder in die Niederlande einzudringen, wurde aber von Eugen und Marlborough bei Oudeuarde (sdlich von Gent an Oudenarde der Schelde) geschlagen; nun muten auch die letzten franzsischen Be-satznngen aus Flandern und Brabant weichen. Anderseits berschritten jetzt die Verbndeten die franzsische Grenze und eroberten Lille; dazu kam noch die allgemeine Not, die ein ungewhnlich harter Winter der das Land brachte. Ludwig fah sich daher gezwungen, mit den Feinden Unterhandlungen anzuknpfen. Fr diese hatte sich mit ihren Erfolgen auch das letzte Ziel der Kriegfhrung verschoben. In dem Bestreben, Frankreichs Macht mglichst vollstndig zu brechen, handelte es sich fr sie um die Frage, welche Grenzen Frankreich im Frieden behalten solle. Der König wollte jedoch von greren Gebietsabtretungen nichts hren, sondern brach die Ver-Handlungen ab. Er stellte noch einmal ein groes Heer ins Feld, dieses wurde jedoch bei Malplaquet (zwischen Schelde und Sambre) voll- an<5i0ogquet stndig geschlagen (1709); hiermit waren seine letzten militrischen Krfte erschpft. Zugleich liefen fr ihn sehr ungnstige Nachrichten aus Spanien ein. Hier hielten zwar die Kastilianer an Philipp fest, aber die Katalonier wandten sich Karl zu. Er war schon einmal bis nach Madrid vor-gedrungen und zog jetzt nach mehreren Siegen des kaiserlichen Feldherrn, *) Damals (1707) kam die Union zwischen England und Schottland zu-stnde, durch die beide Lnder unter dem Namen Grobritannien mit einer gemein-samen Thronfolge und einem gemeinsamen Parlamente vereinigt wurden.
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